- Wir als GRÜNEN JUGEND Gießen solidarisieren uns mit den Demonstrierenden gegen den Ausbau der A 49 und den Aktivist*innen im Dannenröder Forst. Wir sind gegen den Ausbau der A 49 von Neuental nach Felda.
Die Klimaziele der Bundesregierung sehen eine Minderung der Emissionen im Verkehr um ca. 40 % im Vergleich zu heute vor (1), um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, müssten wir noch schneller reduzieren. Das Umweltbundesamt sagt in seinem Statement zum Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung (2), dass diese Ziele nur durch Verkehrsvermeidung und Verlagerung, also eine Verkehrswende vom Auto zum ÖPNV und Fahrrad, erreicht werden können.
Wir brauchen also nicht mehr Individualverkehr, sondern weniger. Vor dem Hintergrund der Klimakrise 570 Millionen Euro (3) für den Ausbau einer Autobahn auszugeben, anstatt das Geld beispielsweise in den Ausbau des Schienennetzes zu stecken, den wir für die Verkehrswende dringend benötigen, ist nicht nachzuvollziehen.
Für den Ausbau der A 49 sollen 85 Hektar gesunder Mischwald gerodet werden. Gerade in Zeiten des Klimawandels darf die Bedeutung des Waldes als Wasser- und Kohlenstoffspeicher nicht unterschätzt werden. So speichern die Wälder der Erde die CO²-Emissionen von ca. 75 Jahren. (4)
Der geplante Ausbau führt im Gleental durch ein Trinkwasserschutzgebiet mit einer Brunnenkette, die bis in den Großraum Frankfurt Trinkwasser liefert. Nach Informationen des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLUNG) sind die Grundwasserstände in Mittel- und Nordhessen im unterdurchschnittlichen Niveau, eine schnelle Erholung sei auch durch den Klimawandel nicht in Sicht. Es ist zu befürchten, dass die Bauarbeiten das Grundwasser in der Region stark verschmutzen könnten. Laut der Schutzgemeinschaft Gleental verstoße der Autobahnausbau außerdem gegen die Wasserrahmenrichtlinie der EU (WRRL), nach der Grundwasser geschützt und eine Verschlechterung unbedingt verhindert werden soll.
Der Ausbau der A 49 soll eine Entlastung für die Autobahnen und Landstraßen auf der Strecke zwischen Kassel und Gießen darstellen. Eine Lösung muss unserer Meinung nach aber die Verbesserung des Schienenverkehrs sein, damit mehr Güter- und Personenverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden können.
Quellen:
(1) Klimaschutzplan 2050 – Klimaschutzpolitische Grundsätze und Ziele der Bundesregierung
(2) Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung – Diskussionsbeitrag des Umweltbundesamt
(3) Das Marburger 01.10.2019 https://www.das-marburger.de/2014/04/ausbau-der-a-49-trotz-urteil-ungewiss/
(4) Waldwissen.net 02.10.2019 https://www.waldwissen.net/wald/klima/wandel_co2/lwf_kohlenstoffspeicher_wald/index_DE
(5) Lehrbach; Oberhessen-live.de 01.10.2019 https://www.oberhessen-live.de/2019/07/18/ausbau-der-a49-als-risiko-fuer-das-gleental/