Vergangenen Freitag haben bereits in über 50 deutschen Städten tausende Schüler*innen für eine gerechtere Klimapolitik demonstriert. Und wir können stolz darauf sein, dass Gießen heute dazugekommen ist!
Die Folgen der extremen Klimaerwärmung in den letzten Jahrzehnten sind katastrophal: Die Pole schmelzen, während der Meeresspiegel steigt und die Wüsten wachsen. Naturkatastrophen häufen sich: Die Anzahl der Dürren, Überschwemmungen und Tropenstürme wächst rasant.
Schon jetzt sind Millionen Menschen auf der Flucht, weil der Klimawandel ihre Lebensgrundlage zerstört hat. Nach Angaben des International Displacement Monitoring Centre (IDMC) sind seit 2008 aufgrund von Naturkatastrophen jährlich durchschnittlich 26,4 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen worden. Diese Zahl bedeutet, dass in jeder Sekunde ein Mensch durch den Klimawandel seine Heimat verliert.
Eine von Greenpeace durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Zahl der Klimaflüchtlinge in den nächsten 30 Jahren auf 200 Millionen Menschen steigen wird, wenn die Politik so weitermacht wie bisher.
Während also die Ärmsten der Welt in Ländern wie Somalia, Bangladesch oder Papua- Neuguinea, die am Klimawandel quasi unschuldig sind, als Erste durch die Erwärmung getroffen werden, verweigern die Industrienationen Klimaflüchtlingen bis heute Anerkennung und Unterstützung. Und das, obwohl die reichen Länder des globalen Nordens hauptsächlich verantwortlich für die Klimaerwärmung sind!
Die Ignoranz der Verursacherländer angesichts von Millionen von Schicksalen ist ein Skandal!
Etliche Politiker*innen der Welt ignorieren die Tatsache, dass sie diese Welt – unsere Welt – auf die Klimakatastrophe zusteuert. Während Rechtspopulisten, wie der amerikanische Präsident den menschengemachten Klimawandel offen leugnen, lassen auch unsere Politiker in Berlin zu, dass wir das 2 Grad-Ziel krachend verfehlen werden. Und das obwohl die Bundesrepublik Deutschland durch das Pariser Abkommen völkerrechtlich dazu verpflichtet ist, eine Erwärmung von maximal 1,5 Grad anzustreben. Wir demonstrieren, um den Verantwortlichen klar zu machen: So kann es nicht weitergehen!
Die gegenwärtige Klimapolitik der G20 steuert die Welt direkt auf den Abgrund zu. Der Zeitpunkt, um die Notbremse zu ziehen, ist jetzt! Deshalb fordern einen schnellen Kohleausstieg und eine forcierte Förderung erneuerbarer Energien! Es ist an der Zeit, das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu Grabe zu tragen.
Die von den Industrienationen betriebene Wirtschaftspolitik ist auf kurzfristige Gewinnmaximierung aus und verschwendet rücksichtslos die Ressourcen unseres Planeten. Der Wohlstand der Mächtigen von heute beruht auf der Plünderung der Lebensgrundlagen der Menschen von Morgen!
Es ist unsere Zukunft, die zerstört wird. Wir sind die letzte Generation, die einen katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann.
Und deshalb ist es gut, dass wir heute an diesem Freitag hier in der Kälte stehen, anstatt in der Schule zu sein oder zur Uni zu gehen!
Wir erheben unsere Stimmen gegen die Gleichgültigkeit der Mächtigen dieser Welt. Und wir sind nicht alleine: Auf allen Kontinenten der Erde von Amerika bis Australien finden heute „Fridays for Future“-Demonstrationen statt.
Uns alle verbindet die Forderung: „Climate justice now!“